Transformations-Beirat Bayern konstituiert sich
Staatsminister Aiwanger zum Vorsitzenden gewählt
Am 10. Juli 2023 fand im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie in München die konstituierende Sitzung des Transformations-Beirat Bayern statt. Gleichzeitig wurde Staatsminister Hubert Aiwanger zum Vorsitzenden des Gremiums gewählt. Das unabhängige Gremium berät die fünf bayerischen Transformationsnetzwerke, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert werden. Diese stellten ihre aktuellen Arbeitsschwerpunkte vor und erhielten ein positives Feedback.
Staatsminister Aiwanger: „Die Transformation gelingt nur, wenn Wirtschaft, Sozialpartner und Wissenschaft an einem Strang ziehen. Nur gemeinsam können wir den Wandel gestalten, dass der deutsche Wirtschaftsstandort zukunftssicher bleibt. Der Transformations-Beirat soll mit Analysen, Qualifizierungsangeboten, Vernetzung und Wissenstransfer die Transformation und den Strukturwandel aktiv gestalten und Arbeitsplätze in der Automobil- und Zuliefererindustrie sichern. Dabei wird gerade den Sozialpartnern eine wichtige Rolle zukommen, um mit Qualifizierungs-, Beratungs- und Förderangeboten die Arbeitnehmer fit für den Wandel zu machen. Der Transformations-Beirat soll eine nachhaltige und vor allem bayernweite Zukunftsstrategie ausarbeiten, die auf die regionalen Besonderheiten und Schwerpunkte eingeht. Mit dieser Analyse können wir gemeinsam die Herausforderungen des Strukturwandels auf dem Automobilsektor bewältigen. Und zwar beschäftigungsförderlich, partizipativ und sozialverträglich.“
Beirat mit Fachkompetenz
Der zehnköpfige Transformations-Beirat berät die fünf bayerischen Transformationsnetzwerke als unabhängiges Gremium. Die Ministerien des Freistaats Bayern sind durch die Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales, Ulrike Scharf, sowie den Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger, vertreten. Mit dem Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., Bertram Brossardt, und dem Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Horst Ott, verstärken zwei profilierte Sozialpartner den Beirat. Mit dem Sprecher des Cluster Automotive Thomas Regnet, Geschäftsführer der Scherdel Innotec Forschungs- und Entwicklungs-GmbH, wurde ein Kenner der Branche gewonnen. Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit, bringt seine große Expertise über den bayerischen Arbeitsmarkt ein. Vier weitere Mitglieder kommen aus den regionalen Transformationsnetzwerken. Für die Region Regensburg arbeitet der Referent für Wirtschaft, Wissenschaft der Stadt Regensburg, Prof. Dr. Georg Stephan Barfuß, und für die Region Ingolstadt der Ingolstädter Wirtschaftsreferent Prof. Dr. Georg Rosenfeld im Beirat mit. Die Regiopolregion Mainfranken wird durch den Oberbürgermeister der Stadt Schweinfurt, Sebastian Remelé, und die Europäische Metropolregion Nürnberg durch den Wirtschafts- und Wissenschaftsreferenten der Stadt Nürnberg, Dr. Michael Fraas, vertreten.
Ineinandergreifende Aktivitäten
Die fünf bayerischen Transformationsnetzwerke stellten ihre bayernweite Zusammenarbeit in Form von miteinander verzahnten Projekten vor. Dazu gehören laufende Studien zur bayerischen Fahrzeug- und Zulieferindustrie, ihrer Beschäftigungsstruktur sowie zu regionalen Strukturen und Entwicklungsperspektiven. Außerdem die Vernetzung der regionalen Aktivitäten und die Förderung eines fundierten Wissenstransfers. Untersuchungen zu zukünftig benötigten Kompetenzen und erste Ansätze für entsprechende Qualifizierungsangebote standen ebenfalls auf der Agenda. Der Beirat befürwortete die vorgestellten Projekte und sicherte den Netzwerken seine volle Unterstützung zu – insbesondere bei der Entwicklung und Umsetzung einer bayerischen Transformationsstrategie.
transform.by
Mit der zunehmenden Digitalisierung und dem Umstieg auf klimafreundliche Antriebe verändern sich die Rahmenbedingungen für die bayerische Automobilbranche, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen. Die Branche befindet sich bereits mitten in einem Wandel mit enormen Herausforderungen. Das Netzwerk transform.by steht ihr dabei zur Seite. Gemeinsam mit vier regionalen Transformationsnetzwerken will es den Wandel der Mobilitätsbranche nicht nur bewältigen, sondern aktiv gestalten. Ziel ist es, durch Analysen, Qualifizierungsangebote, Vernetzung und Wissenstransfer den Transformationsprozess in der bayerischen Fahrzeugindustrie zu beschleunigen und Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft in Bayern zu sichern. transform.by bündelt in einzigartiger Weise die Kompetenzen der Sozialpartner in einem Projekt. Projektpartner sind das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) gemeinnützige GmbH, die ffw GmbH-Gesellschaft für Personal- und Organisationsentwicklung und die Bayern Innovativ GmbH. Das Projekt wurde auf Initiative und in enger Abstimmung mit der IG Metall und der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V. entwickelt.
Stimmen der Beteiligten
Ulrike Scharf, Staatsministerin, Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales: „Bayern ist sozial stark, wenn es wirtschaftlich stark ist! Unsere Volkswirtschaft befindet sich in einer tiefgreifenden Transformation. Insbesondere die bayerische Automobilbranche wandelt sich. Innovative Ideen, Digitalisierung und Qualifizierung machen unsere Arbeitswelt und Wirtschaft krisenfest, zukunftsfähig, nachhaltig und sozialverträglich! Die heute vorgestellten Transformationsprojekte sind echte Vorreiter für alle Branchen!“
Prof. Dr. Georg Stephan Barfuß, Berufsmäßiger Stadtrat, Referent für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen der Stadt Regensburg: „Digitalisierung und E-Mobilität stellen auch die Automotive-Branche in der Wirtschaftsregion Regensburg vor enorme Herausforderungen. Gemeinsam mit den Unternehmen am Standort wollen wir durch innovative und nachhaltige Lösungen die Chancen der Transformation nutzen. Hierbei kann das Projekt transform.R von großem Nutzen sein, um im engen Austausch mit anderen bayerischen Projektpartnern, Standorten und der Staatsregierung das Thema Green Tech und Nachhaltigkeit in der Automobilindustrie zu verstehen und anzugehen.“
Bertram Brossardt, bayme vbm vbw Hauptgeschäftsführer: „Die Transformation in der Fahrzeugindustrie ist eine gesellschafts- und industriepolitische Kernaufgabe. Sie berührt uns nahezu alle direkt oder indirekt. Unser oberstes Ziel ist es, Wege für regionale Wertschöpfung, Beschäftigung und Innovation zu schaffen. Genau hier setzt transform.by an, um den Transformationsprozess in der bayerischen Fahrzeugindustrie mit Analysen, Qualifizierungsangeboten und Vernetzung zu unterstützen.“
Dr. Michael Fraas, Wirtschafts- und Wissenschaftsreferent der Stadt Nürnberg und Geschäftsführer des Forums Wirtschaft und Infrastruktur der Metropolregion Nürnberg: „In der Metropolregion Nürnberg mit ihren über 100.000 Beschäftigten im Automotive-Sektor gibt das Projekt transform_EMN wichtige Impulse für kleine und mittlere Unternehmen. Wir wollen Wertschöpfung und Beschäftigung vor Ort sichern. Der koordinierte Austausch mit den bayerischen Transformationsprojekten und die Unterstützung des Transformations-Beirats tragen zum Gelingen dieses Vorhabens bei.“
Ralf Holtzwart, Bundesagentur für Arbeit, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern: „Mit der Gründung des Transformationsbeirats möchten wir die Zusammenarbeit der Arbeitsmarktpartner erweitern und vertiefen. Wir möchten auch in enger Abstimmung mit allen Partnern, mit der Transformationsberatung in den verschiedenen Clustern bei der Personalgewinnung unterstützen. Wir begrüßen diesen Ansatz sehr, denn nur gemeinsam kann es gelingen, die bayerische Wirtschaft mit entsprechenden Angeboten zu unterstützen.“
Horst Ott, IG Metall Bayern, Bezirksleiter: „Die Transformationsnetzwerke sind elementar für den Wandel der Auto- und Zulieferindustrie in Bayern. Vom Transformationsbeirat erhoffe ich mir Impulse für eine bayerische Transformationsstrategie. Transformation funktioniert nur gemeinsam mit den Menschen. Standorte und Beschäftigung sichern wir nur mit umfangreichen Qualifizierungskonzepten und Mitbestimmung durch Betriebsräte und IG Metall. Mich stimmt zuversichtlich, dass vbm, IG Metall und Staatsregierung in diesem Projekt an einem Strang ziehen.“
Thomas Regnet, SCHERDEL INNOTEC Forschungs- und Entwicklungs GmbH, Geschäftsführer; Sprecher Cluster Automotive: „Für eine erfolgreiche Transformation brauchen wir starke Kooperationsnetzwerke – und eine intensivere Zusammenarbeit sowohl mit Sozial- und Arbeitsmarktpartnern wie auch mit den Regionen. Dass dies in den Transformationsnetzwerken geleistet wird, ist ein sehr gutes Zeichen für die Dynamik und die Innovationskultur Bayerns. Der Cluster Automotive wird sich hierbei auch in Zukunft engagiert einbringen.“
Sebastian Remelé, Stadt Schweinfurt, Oberbürgermeister: „Als Oberbürgermeister in Schweinfurt, eine Teilregion, die von der Transformation besonders betroffen ist, begrüße ich diese Initiative. Die Regiopolregion Mainfranken ist durch Zulieferer des produzierenden Gewerbes geprägt. Politik und Wirtschaft müssen in engem Dialog stehen, um rechtzeitig auf Warnsignale reagieren zu können. Gerade in Zeiten globaler Unsicherheit müssen wir näher zusammenrücken.“
Prof. Dr. Georg Rosenfeld, Stadt Ingolstadt, Berufsmäßiger Stadtrat, Wirtschaftsreferent der Stadt Ingolstadt: „Ingolstadt und der Region steht nicht zum ersten Mal in der Geschichte ein Wandel bevor. Ich bin davon überzeugt, dass wir als Standort der Automobilindustrie die Transformation erfolgreich gestalten werden. Unsere gemeinsamen, auch von der bayerischen Staatsregierung getragenen Transformationsnetzwerke sind dabei ein hilfreiches Instrument.“
Dr. Rainer Seßner, Bayern Innovativ GmbH, Geschäftsführer: „Die Transformation der Automobilindustrie ist dynamischer und herausfordernder als in der Vergangenheit. Doch sie gelingt nur, wenn wir sie als gemeinsame Gestaltungsaufgabe annehmen. Dazu tragen wir von Bayern Innovativ mit unserer jahrzehntelangen Erfahrung in punkto Transformation, Wissenstransfer und Innovationsbeschleunigung bei. Und natürlich mit unseren branchen- und technologieübergreifenden Netzwerken.“